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Der Marktanteil für Fertighäuser steigt – außer in Norddeutschland

Aktualisiert: 13. Okt. 2022

Seit Jahren erfreuen sich Fertighäuser steigender Beliebtheit. Bereits 23,1 % aller Baugenehmigungen des Jahres 2021 entfielen auf die moderne, nachhaltige und ressourcenschonende Bauweise. Bemerkenswert dabei ist die äußerst ungleichmäßige Verteilung der Marktanteile in Deutschland. Während der Fertighausanteil in Baden-Württemberg bei 39,4 % liegt, entscheidet sich in Niedersachsen nur ca. jede elfte Bauherrenfamilie für diese Variante (8,8 %). Und obwohl wir auch hier einen positiven Trend feststellen können, so ist doch der Abstand zu den Spitzenreitern Baden-Württemberg, Hessen und Berlin sehr deutlich. Doch woran liegt das?


Norddeutschland ist „Klinkerland“

In der Vergangenheit schon wurden viele Häuser im Norden verklinkert. Dabei profitierten die Anbieter auch von der Nähe zu den Niederlanden. Denn die dort hergestellten sogenannten Handformverblender sind günstig und bieten – so zumindest die landläufige Meinung – einen guten Schutz gegen das raue Klima des Nordens. Dahingegen haben Fertighäuser noch immer den Ruf, dass diese nur mit Putzfassade zu bekommen sind  – und diese Fassade eines regelmäßigen Anstrichs bedarf. Doch auch dies ist ein Trugschluss. Denn Fakt ist Folgendes:

  1. Viele Klinker (insbesondere solche mit nicht glatter und ungleichmäßiger Oberfläche) haben eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit. Dies kann nach und nach zu einer Durchfeuchtung der Klinkerfassade und der üblicherweise dahinter liegenden Dämmung führen;

  2. Putzfassaden moderner Fertighäuser werden nicht nachträglich gestrichen, sondern sind durchgefärbt. So ist ein Folgeanstrich nicht erforderlich und Verschmutzungen können problemlos mittels eines Hochdruckreinigers entfernt werden;

  3. Putzfassaden sind genauso witterungsbeständig wie Klinkerfassaden.

Das heißt aber noch lange nicht, dass es nun eine Putzfassade sein muss. Denn:


Wir können auch Klinker!

Doch können auch Fertighäuser mit Klinkerfassade ausgeführt werden. Das weit verbreite Vorurteil, dass dies nicht möglich sei, ist also falsch. Im Gegenteil: Seit Jahrzehnten arbeiten die Anbieter an Konzepten, die Wärmebrücken des Hauses (und damit die Heizkosten) zu reduzieren. So sind viele optimierte Konzepte entstanden. Eines ist zum Beispiel die Ausführung der Klinkerfassaden mittels sogenannter „Riemchen“. Dabei handelt es sich um echte Klinker, die jedoch eine Stärke von nur ca. 10 bis 15 mm aufweisen. Sie werden auf die Fassadendämmung aufgeklebt und nach dem Verfugen nicht von einem Vollklinker zu unterscheiden. Der entscheidende Vorteil: Durch diese Bauweise werden gerade im Bereich der Fenster und Terrassentüren mit Vollklinkern verbundene konstruktionsbedingte Wärmebrücken vermieden.



Energieeffizienz wird entscheidender Faktor

Wer heute einen Hausbau plant, macht sich meist intensive Gedanken über die zukünftigen Heizkosten für das eigene Gebäude. Denn nicht umsonst spricht man gerne von der „zweiten Miete“, wenn es um die stetig steigenden Nebenkosten geht. Gerade hier spielt der Fertighausbau seine Stärken gegenüber dem kleinteiligen Stein-auf-Stein-Bau aus. Auch wenn die Effizienzhausförderung seit dem 21.04. und bis auf Weiteres Geschichte ist: Im Fokus steht nach wie vor die Energieeffizienz. Hier stößt die konventionelle Bauweise schon seit Jahren an ihre Grenzen und kann nur mit problematischen Baustoffen wie Porenbeton (Markenname „Ytong“) dagegenhalten. Die durchdachten Fertighauskonzepte, bestehend aus optimierten Wandaufbauten, Wärmebrückenreduzierung, kontrollierter Wohnraumlüftung und einer intelligenten Wärmepumpe mit Fußbodenheizung sind hier der Konkurrenz weit voraus. Und eine Photovoltaikanlage kann zumindest eine Teilautarkie bereits heute sicherstellen.

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